Individualität muss man bei Aaron Scotch (kurz Arosco) nicht lange suchen.

Mit In den Wolken bringt der Dresdner Rapper Aaron Scotch ein Album in die Spur, das einen puristischen, reduzierten Sound aufweist und so einen Gegenpol zu den aktuell eher poppigen, Indie-Band-artigen Deutsch-Rap-Produktionen liefert.

Wer Aaron Scotch mit kredibilem Straßenrap und Hinterhof-Lyrik assoziiert, liegt gar nicht so weit daneben. Allerdings zeigt Arosco mit seinem neuen Album, dass auch typische von unten nach oben -Mucke nicht stereotyp sein muss. Es werden weder die Erzeugerinnen anderer Rapper beleidigt, noch werden Gewaltphantasien oder der Verkauf illegaler Substanzen als Ausweg aus der zum Ghetto stilisierten Plattenbausiedlung propagiert. Aaron weiß, was es in Deutschland bedeutet, eher unten als oben zu sein und wie man anstelle von typischen Rap-Songs Filme fürs Ohr macht.

Es geht um die dreckigen Viertel der Stadt, die inzwischen für Meth bekannt sind, wie der Wu-Tang Clan. Es geht um realistische Probleme und authentische Geschichten aus denen Träume entstehen.

Eindrücke und Gedanken werden direkt ins Mic übersetzt.

Als Gäste wurden Der Plusmacher & Damion Davis aus Berlin geladen, welche ihre stabilen Rapflows beipflichten durften und hinter den Reglern wurden Produzenten versammelt, die unter anderem schon für ASAP Rocky und Meek Mill Sounds zu generieren wussten.

Dass der Mann mit der lokalen Fanbase, von der andere Künstler gerade mal zu träumen wagen, tief im Hip Hop verwurzelt ist, muss er niemandem mehr beweisen. Braucht er auch gar nicht. Als geistiger Mitbegründer des einzigen HipHop-Labels in Deutschland, das neben Rappern auch Graffiti-Künstler, DJs und Breakdancer unter Vertrag hat, ist man über jeden Zweifel in dieser Richtung erhaben.